Für viele Menschen waren die letzten zwei Jahre sehr strapazierend. Die Corona-Pandemie brachte nicht nur einige Einschränkungen mit sich, sondern veränderte auch das Familienleben. Homeoffice, finanzielle Probleme, soziale Isolation, Zukunftsängste und die ständige Unsicherheit, was die Pandemie noch mit sich bringen wird, stellte das Familienleben immens auf die Probe. Die Familienberatung/HzE der AVP e.V. war und ist daher auch während der Pandemie ein wichtiger Stützpunkt. Vor allem für junge heranwachsende Menschen, die am meisten unter den aktuellen Bedingungen leiden, ist jede Hilfe und Unterstützung wichtig.

Die HzE-Abteilung wurde im Jahr 2005 gegründet, mit dem Ziel , Familien mit und ohne Migrationshintergrund zu unterstützen. Die flexiblen Erziehungshilfen richten sich an die Kinder, Jugendliche und deren Familien und an junge Heranwachsende mit unterschiedlichen erzieherischen Problemen, bei denen eine individuell angepasste und flexibel gestaltete Hilfe zu leisten ist oder denen in anderen Maßnahmen keine angemessene, notwendige und sinnvolle Hilfeleistung gewährt werden kann.

Stärkung der vorhandenen Ressourcen

Für die Gewährung einer langfristigen Problemlösung setzt die Hilfestellung auf die Stärkung der vorhandenen Ressourcen und bindet die Lebensumgebung der Betreuten mit ein. Vor Ort werden alle notwendigen ambulanten Hilfsformen angeboten und realisiert bzw. prozesshaft entwickelt.

Problemstellung bei Kindern, Jugendlichen und deren Familien sind bzw. Erziehungsproblemen/Trennung und Scheidung, Schwierigkeit bei der Wohnsituation, Verschuldung/finanziellen Problemen, Arbeitslosigkeit bei fehlendem/niedrigem Bildungsabschluss, Störung des Sozialverhaltens bei Kindern/Jugendlichen, Schulproblematik und Alltagsproblemen. Daher sind die richtigen Ansätze zur Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen und Heranwachsenden gefragt. Methoden sind unter anderem di Bedarfsklärung und Gestaltung passgenauer Hilfen, die Gestaltung von Hilfeplangesprächen mit Klienten/innen, die Vor- und Nacharbeitung der Hilfegespräche mit den Klienten/innen, die Fallbezogene Kooperation mit anderen Intuitionen und die Anwendung von systematischen Beratungssätzen.

Die Familienbetreuung erfolgt durch die eingestellten Honorarkräfte, zu denen ausgebildete Sozialarbeiter/innen, Pädagogen und Psychologen gehören, die eine jahrelange Berufserfahrung im Bereich Familienberatung und Hilfen zur Erziehung haben. Ihre Sprachkenntnisse und das Wissen um die Besonderheiten der Sozialisation in den Herkunftsländern minimieren kulturspezifische Kommunikationsstörungen und helfen den Familien Hemmschwellen gegenüber Jugendämtern abzubauen. Aktuell sind 24 Familienhelfer in der Abteilung Familienberatung/HzE tätig.

Innerhalb der Familienberatung gibt es ein Verwaltungs- und Kontrollsystem, das alle Leistungen der Mitarbeiter/innen erfasst, bewertet und prüft. Anschließend werden diese in Form eines Leistungsnachweises zu jedem Fall an die Wirtschaftsabteilung des Jugendamtes übersendet. In den Leistungsnachweisen wird über die Art und Zeitintensität der Arbeit mit den Klienten/innen berichtet. Die Stundennachweise werden von der Abteilungsleitung koordiniert.

Aktuell werden 36 Familien durch unsere Fachkräfte der Abteilung Familienberatung/HzE betreut und begleitet. Die Familienhelfer/innen arbeiten überwiegend im Kreis Düsseldorf als Hauptstandort und auch in Fällen aus den umliegenden Kreisen, wie z.B. Duisburg, Mettmann, Remscheid, Tönisvorst oder Jüchen. Es wird auch weiterhin an neuen Einsatzgebieten gearbeitet.

Viele Angebote, viele Konzepte, viele Ideen!

Aber nicht nur die Beratung und Entwicklung von neuen Ansätzen prägt die Arbeit der Familienhilfe, auch Workshops sind feste Bestandteile. Im Jahr 2021 gab es daher  vier Workshops aus der Reihe: Wissen to Go – Schneller und kompakter Einblick in komplexe Wissensgebiete.

  • März 2021: Sex, Scham & Tabus- Interkulturelle Sexualkonzepte in Kitas und Schulen im Hinblick auf muslimische Familien
  • Mai 2021: Gender Diversity: Der wahre Spagat zwischen Aufklärung & Toleranz in muslimischem Kontext
  • November 2021: Verbotene Liebe: Ein Leben zwischen Akzeptanz und Ehrenmord – Lebensrealitäten junger Menschen muslimischen Glaubens
  • Dezember 2021: Häusliche Gewalt in Migrantenfamilien –  Gewalt- und Gewaltprävention mit besonderem Hinblick auf zugewanderte Familien

Das Ziel war und ist es nicht nur AVP e.V. neu zu präsentieren, sondern auch gemeinsam Lösungen für aktuelle Problemstellungen zu finden und an Entwicklung neuer Ideen oder Innovationen zu arbeiten. An den Workshops beteiligten sich nicht nur die AVP-Mitarbeiter*Innen, sondern auch Mitarbeiter*Innen diverser Jugendämter, Schulen und Migrationsberatungsstellen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Jahr 2021 für die Abteilung Familienberatung/HzE trotz der schwierigen Pandemiezeit erfolgreich war. Um in den Zeiten des Lockdowns nötige Hilfeleistung zu gewähren, wurde die Zusammenarbeit mit den Familien umstrukturiert und neue Konzepte entwickelt. Die entstandenen Herausforderungen konnten dank des Engagements der Familienhelfer bewältigt werden.

Auch im Jahr 2022 möchte die Abteilung Familienberatung mehr Familien ihre Unterstützung bieten und das Angebot erweitern. Geplant wurde unter anderem, Familienhelfer mit asiatischem Migrationshintergrund für die Zusammenarbeit zu gewinnen und eine Erstberatung für alle Bedürftige anzubieten.

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