Die Corona-Pandemie hat auch das Jahr 2021 mitbestimmt und geprägt. Viele neue Herausforderungen, Hürden und Unsicherheiten – aber auch viel neue Projekte, Visionen und Ideen! Aus dieser ganzen Schwierigkeit entsandt im Juni 2021 das Online-Fortbildungsprogramm Center for Education on Online Prevention in Social Networks (CEOPS). CEOPS ist ein bundesweites Fortbildungsprogramm, das Jugendliche und junge Erwachsene durch digitale Lehrgänge befähigt, islamistischen Extremismus in den sozialen Netzwerken zu erkennen und diesem präventiv entgegenzuwirken. Das Programm wird von der Organisation AVP – Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive e.V. getragen und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert.

„Bereits in der konzeptionellen Ausarbeitung unseres Programms hat die Erkenntnis, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit Einsetzen der Pandemie und den daraus resultierenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens, noch mehr Zeit online und in den sozialen Medien verbringen, eine große Rolle gespielt. Man kann also sagen, dass CEOPS in gewisser Weise auch ein „Kind“ der Corona-Zeit ist“, so der Projektleiter von CEPOS Lorenzo Liebetanz.

Jedoch müsse wie bei jedem neuen Projekt erst einmal für das Angebot geworben, und Netzwerkarbeit betrieben werden. Doch auch hier habe man den Einfluss der Pandemie deutlich zu spüren bekommen: „So musste vieles in den digitalen Raum verlagert werden, was dazu führte, dass weniger Meetings und Netzwerktreffen in Präsenz stattgefunden haben.“

Wenig Zeit – große Leistung!

CEOPS hat in kurzer Zeit ein großes Team in den Standorten Düsseldorf, Berlin und Halle zusammengestellt. Außerdem sei die praktische Erfahrung der beiden bisherigen AVP-Präventionsprojekte, streetwork@online und local streetwork on/off, in die Lehrinhalte eingeflossen. Die beiden CEOPS-Lehrgänge, einmal derjenige für NGO-Mitglieder, als auch der für Schülerinnen und Schüler, haben dadurch laut dem CEOPS-Team eine extrem hohe Qualität erhalten und sind sehr interaktiv und praxisnah gestaltet worden. „Wenn man bedenkt, wie wenig Zeit uns zwischen Projektbewilligung und Start des Lehrgangs zur Verfügung stand, ist das eine Glanzleistung“, kommentiert Liebetanz weiter.

Im September 2021 hatte das Team rund um CEOPS dann einen Fachtag in Berlin organisiert, bei dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Präventionsprojekte des AVP zusammengekommen sind, um sich noch stärker miteinander zu vernetzen.

Nicht ganz einfach sei CEOPS die Bewerbung des Programms gefallen. Die starren Organisationsstrukturen an Schulen verlangten eine größere Zeitspanne für die Vorstellung des Lehrgangs und die Anpassung an die jeweilige Schule. Auch die Bewerbung bei allen NGOs in Deutschland, für die die Inhalte des Lehrgangs interessant sein könnten, sei unter den Pandemiebedingungen nicht einfach gewesen.

„Wir sind hier aber auf einem guten Weg und perfektionieren stetig die Ansprache unserer zwei Zielgruppen. Außerdem wächst unser Bekanntheitsgrad inzwischen auch dadurch, dass wir auf den Internetauftritten von großen Akteur*innen in der deutschen Präventionslandschaft auftreten“, erklärt Liebetanz. Insgesamt sei dem Team in diesem Jahr aber wichtig gewesen, dieses große, bundesweite Projekt mit Leben zu füllen und eine solide Basis zu schaffen, damit das Programm auch in den kommenden Jahren fortlaufen und wachsen kann.

„Die Ziele wachsen mit dem Programm“

In kürzester Zeit hat das CEOPS-Team einen neunteiligen Lehrgang für NGO-Mitglieder*innen und einen siebenteiligen Lehrgang für Schüler*innen aufgebaut. Die Lehrgänge decken eine Vielzahl von Themen rund um Jugendarbeit im digitalen Raum ab, und kennzeichnen sich durch ihre hohe Qualität. „Der erste Durchgang wurde von Kursteilnehmenden erfolgreich absolviert, die im Nachgang ihre ersten Schritte in der Online-Präventionsarbeit unternommen haben“.

Ebenso ist der Lehrgang von CEOPS bei allen wichtigen Akteuren in der deutschen Präventionslandschaft präsent: Neben den eigenen Web-Auftritten, wird CEOPS auch auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BagRelEx) vorgestellt. „Landesbehörden und andere Präventionsakteure im gesamten Bundesgebiet haben von unserem Lehrgang erfahren und suchen den Austausch mit uns“, fügt Liebetanz hinzu.

Ziel von CEOPS sei es aber weiterhin, die Bekanntheit des Lehrgangs im kommenden Jahr weiter wachsen zu lassen.

Was erwartet uns 2022?

„Unser strategisches Ziel ist es, einen fortlaufenden Lehrbetrieb anzubieten, der es Interessentinnen und Interessenten erlaubt, in regelmäßigen Abständen in unseren Lehrgang einzusteigen. Dadurch soll sich CEOPS als eine Art Online-Akademie zum Kennenlernen der Online-Präventionsarbeit und zur Steigerung der Medienkompetenz etablieren“, erklärt der Projektleiter.

Das Teilnahmezertifikat des CEOPS-Lehrgangs soll sich in Zukunft als aussagekräftiges Siegel etablieren, das bescheinigt, dass die Absolventinnen und Absolventen fundierte Kenntnisse in der Extremismusprävention besitzen. CEOPS möchte zudem als ein anerkanntes, außerschulisches Angebot zur Steigerung der allgemeinen Medienkompetenz und zur Prävention gesellschaftlicher Spaltung wahrgenommen werden.

„Nach allem, was man bisher aus den Wahlkampfversprechen und der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP erfahren hat, wird diesen Themen in der künftigen Legislaturperiode auch politisch ein großes Gewicht beigemessen. Die weitere Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren der Bundespolitik stellt daher ebenfalls ein großes Ziel für 2022 dar“, so Lorenzo Liebetanz abschließend.

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