Berlin, 8. April 2022 Auf der Fachtagung des Centers for Education on Online Prevention in Social Networks (CEOPS) im Berliner Silent-Green-Kulturquartier diskutierten heute Expert:innen aus Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zukunftsweisende Konzepte zur Extremismusprävention. Gefördert wird das CEOPS-Programm von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Jugendliche verbringen immer mehr Zeit im Netz und werden dabei immer öfter mit extremistischem Inhalten konfrontiert. Häufig sind es nur ein paar Klicks bis zu Hass, Hetze und Extremismus. Ein Problem dabei von vielen: Erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennen User:innen, dass es sich um Extremismus handelt. Bei manchen ist es dann schon zu spät und sie beginnen sich zu radikalisieren, wie Fabian Reicher von TURN mit seinem Webvideo „Jamal al-Khatib- Mein Weg“ anschaulich darstellte. Er ließ darin Aussteiger aus der dschihadistischen Szene zu Wort kommen und möchte durch sein Projekt Jugendliche vor den perfiden Strategien der Extremisten warnen.

An gleicher Stelle setzt auch die Arbeit von CEOPS an. Das Center zeigt Jugendlichen in digitalen Lehrgängen, wie sie islamistischen Extremismus in den sozialen Netzwerken erkennen und entgegenwirken können. „Ziel des Projektes ist es, Jugendlichen das Handwerkszeug mitzugeben, um aktiv eigene Präventionsarbeit umsetzen zu können. Sie lernen extremistischen Content im Netz zu erkennen, einzuordnen und wirken mit einer strategischen Kommunikation einer islamistischen Radikalisierung entgegen. CEOPS bildet junge Menschen nicht nur in Themen wie extremistischer Islamismus, Fake News und Online-Sozialräume, sondern richtet mit ihnen gemeinsam Social-Media-Konten ein, mit denen sie in Zukunft selbst Online-Präventionsarbeit leisten können“, so Lorenzo Liebetanz, Leiter des CEOPS-Programms, in seinem Vortrag.

Der Islamwissenschaftler Götz Nordbruch von ufuq.de wies in seinem Vortrag darauf hin, wie wichtig es sei, gesellschaftliche Missstände, wie Diskriminierungen und Rassismus, anzuerkennen und Jugendliche dabei zu unterstützen, Benachteiligungen im Alltag zu begegnen und sich für ihre Interessen und Rechte stark zu machen. So wären beispielsweise TikTok und ähnlich funktionierende Plattformen ein Nährboden für Radikalisierungen junger Menschen.
Abschließend stellte Dr. Özgür Özvatan die Ergebnisse seines aktuellen Forschungsprojekts „Deutscher Islam als Alternative zu Islamismus?“ an der Berliner Humboldt vor und gab dem Publikum interessante Einblicke in das Monitoring der von ihm untersuchten Social Media Plattformen.

Über CEOPS:
Träger des CEOPS-Projektes ist der Verein Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive e.V., (AVP e.V.) mit Geschäftsstellen in Berlin, Düsseldorf und Halle. Der Verein setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2002 als gemeinnützige Organisation erfolgreich für die Förderung und Bildung von Kindern und Heranwachsenden und ihren Familien mit und ohne Migrationshintergrund ein
Heute ist der AVP e.V. eine Organisation mit geschultem Fachpersonal aus den Bereichen Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie und bietet neben eigenen Projekten eine landesweite Plattform, über die Kompetenzvermittlung und Erfahrungsaustausch im sozialen Bereich stattfinden.
Das CEOPS-Programm gibt es seit Juli 2021. Es wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Reem Alabali-Radovan gefördert.

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