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Individuelle Einzelbetreuung in stat. niederschwelligen Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

   Pädagogische Leitung: Derick Addy

        AVP Wohngruppen 1, 2
Rosenbergstraße 2                                                                            Masurenallee 270
47259 Duisburg-Hüttenheim                                                         47279 Duisburg-Wedau

   Tel.: 0203-49973770                                                                        Tel.: 0203-36984844
Fax: 0203-49973771                                                                         Fax: 0203-36984845
E-Mail: WG1@integrationavp.de                                                   E-Mail: WG2@integrationavp.de

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unbegleitet nach Deutschland kommen und im Inland weder mit einem Personensorgeberechtigen noch einem anderen Erziehungsberechtigten zusammenkommen, steigt korrespondierend mit den in quantitativer und qualitativer Hinsicht zunehmenden internationalen Krisenherden und sich ausweitenden (Bürger-) Kriegsregionen.

Diese Kinder und Jugendliche gehören zu den schutzbedürftigsten Personengruppen überhaupt. Es sind junge Menschen, die häufig Schreckliches erlebt haben, zum großen Teil physisch und psychisch stark belastet oder möglicherweise hochtraumatisiert sind. Sie kommen allein in einem fremden Land an, sprechen die Landessprache nicht und kennen die Kultur nicht, müssen sich aber dort vollkommen auf sich gestellt zurechtfinden.

Sie haben ein Recht darauf, dem Kindeswohl entsprechend untergebracht, versorgt und betreut zu werden (Artikel 3, 22). Sie müssen ihren Bedürfnissen entsprechend aufgenommen und mit all‘ ihren denkbaren Belastungen, schmerzhaften Erfahrungen, Ängsten oder Traumata aufgefangen werden, aber auch die Möglichkeit erhalten, durch Zugänge zu Angeboten formaler und non-formaler Bildung ihre Potentiale zu entfalten und sich in die Gesellschaft einzubringen. (Entwurf des Gesetzes vom 9.06.15 )

Das Angebot

Die AVP-Jugendwohngruppen sind ein stationäres Hilfeangebot für 8 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab 16 Jahren. Dieses Angebot ist ausgerichtet auf die Verselbständigung der Jugendlichen, das durch Betreuungsleistungen nach Bedarfssituation, die Vermittlung in tagesstrukturierende Maßnahmen, dem Anleiten zu einer selbstständigen Haushalts- und Lebensführung sowie die Vorbereitung weiterer Verselbständigungsformen (wie dem Beziehen der ersten eigenen Wohnung) verwirklicht wird. Darüber hinaus ist das Angebot auch konzeptioniert, um den Jugendlichen mittelfristige Hilfen und Integrationsmöglichkeiten zu bieten, sie individuell zu begleiten und zu fördern.
Ausschlusskriterien für eine Aufnahme in die Wohngruppen sind ein festgestellter Bedarf der Intensivbetreuung, die eine 24h-Betreuung erfordern würde, eine vorliegende Traumatisierung, akute Selbst- und Fremdgefährdung, hochgradige Gewaltbereitschaft, akute Suchtproblematik sowie ein hoher pflegerischer Bedarf.

Die Ziele des Angebots sind:
Stabilisierung der Persönlichkeit
Verselbständigung
Bildungsförderung

Personalstruktur

In den Wohngruppen arbeiten in betreuender Funktion ausschließlich Fachkräfte (Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher). Das Team in den Wohngruppen besteht aus jeweils 2 hauptamtlichen, vollzeit-beschäftigten Fachkräften. Hinzugezogen werden bei Bedarf muttersprachliche Dolmetscher.

Betreuungsumfang

Die Betreuung der Zielgruppe erfolgt bedarfsentsprechend, stundenweise gruppen- und einzelspezifisch. Die hauptamtlichen Fachkräfte werden zu den Stoßzeiten in der Wohngruppe sein und die zentralen Abläufe koordinieren und unterstützen. Dazu zählen insbesondere das gemeinsame Frühstück am Morgen mit einer Besprechung des Tagesablaufes jedes Einzelnen und Klärung von Problemlagen, das gemeinsame Zubereiten des Essens und die Mahlzeit am Mittag sowie das gemeinsame Abendessen, bei dem Tagesgeschehnisse reflektiert und Gruppenaktivitäten geplant werden. Im Anschluss erfolgen Einzelgespräche zwischen der Fachkraft und den Jugendlichen. Eine Nachtbereitschaft erfolgt nach Bedarf, ist jedoch grundsätzlich nicht vorgesehen.

Integrationskompetenz

Über die Freizeitgestaltung in den Wohngruppen hinaus können die Jugendlichen die öffentlichen Freizeiteinrichtungen (Jugendzentren), die Freizeitbäder, die öffentliche Bücherei, die Angebote der Volkshochschule wie auch zahlreiche Fitness- und Sportangebote sowie das Angebot der örtlichen Vereine nutzen.