Am 9. März, fand im Bürgerhaus im Stadtteilzentrum Bilk anlässlich des internationalen Frauentags ein Fotoshooting für Mütter und Eltern mit ihren Kindern statt und die Veranstaltung richtete sich ausdrücklich an Familien mit Kindern „mit und ohne Behinderung“. Angenommen worden ist die Einladung von sehr vielen Eltern, so dass es ein äußerst gelungener Nachmittag in einer angenehmen Atmosphäre geworden ist, an dem viele Fotos geschossen und viele Kontakte geknüpft worden sind. Ganz besonderer Dank gilt dem Fotografen Mehmet Nastradin und in der folgenden Galerie können Sie sich einen Eindruck von den Ergebnissen machen.

Im Fokus standen dabei insbesondere die Frauen, denn auch wenn der internationale Frauentag seine Wurzeln in einer politischen Bewegung hat, die das Frauenwahlrecht erkämpft und ermöglicht hat, dass Frauen längst selbstverständlich anmutende Freiheiten genießen können, die weit über ihre Rolle als Mütter und Ehefrauen hinaus ragen, ist auch heute noch Familienarbeit in erster Linie Frauenarbeit. Und diese Arbeit gestaltet sich umso anstrengender, wenn in der Familie Kinder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen leben.

Um aber gerade auch diesen Eltern eine Auszeit zu ermöglichen und ihnen ein Angebot zu machen, das sie ohne langes Überlegen wahrnehmen können, haben sich zwei Düsseldorfer Frauen zusammengetan, die sich auch sonst täglich für Inklusion und Integration engagieren: Aneliya Kolova, Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes des Vereins AVP und Elizabeth Queen Drews, angestellt bei der Stadt Düsseldorf und zuständig für Quartiersmanagement und interkulturelle Bildung.

„Queen und ich haben schon länger nach einem Projekt gesucht, das wir zusammen umsetzen können.“, erzählt Aneliya Kolova von AVP. „Inklusion ist dabei ein Thema, das uns beiden sehr am Herzen liegt, und der Frauentag bietet für uns den perfekten Anlass, allen Müttern eine Geste der Unterstützung und der Anerkennung zu schenken für die Arbeit, die sie tagtäglich in ihren Familien verrichten. Unser Ziel ist es aber auch, allen Eltern zu zeigen, dass sie derartige Angebote in Anspruch nehmen können und eine eventuelle Behinderung ihrer Kinder nicht als Hindernis hierfür betrachten. Auch ihre Kinder sollen von anderen Menschen als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden und Eltern und Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, in einer entspannten Atmosphäre andere Familien kennenzulernen.“

„An diesem Tag möchten wir zeigen, dass Kinder kein Hindernis sein müssen, um an der Gesellschaft teil zu nehmen.“, führt Elizabeth Queen Drews aus. „Viele Frauen sind Mütter und fühlen sich manchmal durch ihre Familien eingeschränkt, ganz unabhängig davon, ob eines ihrer Kinder eine Behinderung aufweist oder nicht. Aus dem Grund gibt es am Samstag bei uns eine Kinderbetreuung und kleine Snacks und Getränke. Auf die Art können sich die Mütter etwas gönnen und sich in Ruhe schminken und fotografieren lassen, während ihre Kinder in der Zeit bestens versorgt sind.“

Die Einladung richtete sich an „Mütter und Eltern“, aber natürlich waren auch Väter mitgemeint, die alleine oder mit ihren PartnerInnen zusammen ihre Kinder zu der Veranstaltung mitnehmen konnten. Explizit war es hingegen zu verstehen, dass wirklich alle Eltern eingeladen waren, unabhängig davon, ob ihre Kinder von einer Behinderung betroffen sind oder nicht.

„Auf dem Weg zu einer gelungenen Inklusion müssen wir lernen, uns nicht nur mit unseren Nachteilen, sondern auch mit unseren Stärken zu vergleichen.“, erläutert Aneliya Kolova von AVP. „Alle Menschen haben viel Wertvolles zu geben, das sie in die Gesellschaft einbringen können, und dazu gehören selbstverständlich auch Menschen mit Behinderung. Um das zu erkennen, müssen wir Plattformen der Begegnung schaffen.“

Für Elizabeth Queen Drews gehört der selbstverständliche Umgang mit diesem Thema von klein auf zum Leben dazu, denn ihr eigener Bruder ist von einer Behinderung betroffen. „Durch meine Familie habe ich gelernt, mit diesem Thema unverkrampft umzugehen und Menschen mit Behinderung natürlich genauso ernst zu nehmen und so normal zu behandeln, wie alle anderen auch. Es kann sogar der Fall sein, dass wir von den vermeintlich Schwächeren lernen und sehen: da ist eine Person mit einer körperlichen Einschränkung, aber sie hält sich innerlich so aufrecht, dass sie viel stärker erscheint als ich und ich kann mir daran ein Vorbild nehmen.“

 

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